Informationen zur bespielten Zeit

Wie fühlt sich die Welt an?

Die Welt des Frühmittelalters beschreibt sich am mit: „Beschwerlich, einsam und gefährlich.“ Hunger und Seuchen sind alltäglich. Wer krank ist, gilt als verflucht, außer ihm wird göttliche Hilfe zuteil. Der Großteil des Wissen um Dinge wie, Heilkräuter Mechanik, Philosophie, Geschichte, Baukunst ist verloren gegangen. Man weiß, dass früher Vieles besser war. Die Römer waren da, aber als sie schwach geworden ist, haben (unsere Vorfahren) die Bajuwaren sie vom „Nordwald“ (Tschechien) aus erobert. Die Welt ist voller fremder Völker, aber auch befreundeter Stämme (siehe unten). Für die Herrschenden ist die Existenz von Klöstern und Bichofshöfen nicht nur Prestigeobjekt und Ausdruck ihrer Frömmigkeit, sondern eine effektive Form der Festigung ihrer Machtstrukturen durch Schreibstuben, Rechtsprechung und Steuererhebung durch die Kirche.

Man gründet neue Orte und erste große Klöster, schließt Verträge und der von den iro-schottischen Mönchen und von Rom übernommene Brauch, Ereignisse auf Latein aufzuschreiben und aufzubewahren, ist gerade hoch im Kurs.

Sprache:

Latein gilt als Sprache Gelehrten und Priestern, praktisch sprechen die Leute eine Form der „tiudisken“ (allgemeinen) Sprache, in der verschiedenste Dialekte von Fränkisch über Bairisch bis Thüringisch existieren. Die Wurzeln und Vor-Formen diverser heutiger germanischer und slawischer Sprachen existieren bereits, allerdings sind einige heute getrennt voneinander existierende Sprachen damals noch deutlich mehr als „Kontinuum“ wahrnehmbar (etwa Niederländisch und Fränkisch oder Schweizerdeutsch und Schwäbisch).

Länder:

Baiern: Das Herzogtum ist ein Vasallenstaat des Frankenreichs und erstreckt sich über das heutige Südbayern, Österreich, Tirol und Slowenien (Franken und Schwaben ist Frankenreich, der bayerische Wald und die Oberpfalz gehören den Slawen). Von den „Hauptstädten“ Regensburg, Salzburg und Freising aus regieren die Herzöge Hucperth und Grimoald weite waldreiche Land. Die Stütze der baierischen Herrschaft und Kultur, die großen Klöster Chiemsee, Beuern, Metten, Tegernsee, Altaich, Mondsee… existieren noch nicht! Einzig in den Bischofsstädten gibt es Schreibstuben und bisweilen sogar Steingebäude. Baiern ist durchsetzt von germanischen Gutshöfen und Versammlungsorten. Sie sind meist einige Jahrhunderte alt, und man erkennt ich an der Verwendung dafür des alten Germanen-Begriff „Thing“, nach Tradition ihrer Vorfahren wie etwa „Frisio“ (Freising) oder „Dingiolf“ (Dingolf), so dass die neuen Dörfer „Ismaningen“, „Fehring“, „Sentiling“ oder „Poioing“ heißen. Viele Baiern sind Christen, aber nicht alle. Unter den Christen gibt es Arianer, Leute die glauben, dass „der heilig Geist kein gleichwertiger Teil von Gott sei“. germanisch-heidnische Kultplätze existieren noch.

Frankenreich: Das christliche Großreich im Westen. Hier herrscht seit einigen Jahren Hausmeier Karl „der Hammer“ (Martell) als de facto Herrscher für die letzten Merowinger-Könige. Ob Baiern sich dem Frankenreich unterwerfen wird, ist 724 noch unklar.  (Frankreich, Deutschland, Benelux)

Schottland: Wort für Nordengland, Schottland, Irland. Hier kommen seit Jahrunderten die Mönche her, die in Baiern die Klöster gegründet haben. Ein wahrlich heiliges Land. (GB und Irland).

Sarazenen: Diese Leute haben ganz Iberien erobert und bedrohen von Süden Europa. Zu dieser Zeit gelten ihr aggressiver Eroberungsdrang (in Verbindung mit ihrem muslimischen Glauben) als die absolute Bedrohung für die Christenheit. Sarazenen sind eindeutig „DER FEIND“. Sie bedrohen auch den Süden des Frankenreichs, und es stellt sich die Frage, ob man sie aufhalten kann. (Spanier, Muslime, Marokkaner)

Awaren: Ein wildes Land, erobert von Reitervölkern im Osten. Sie fallen immer wieder in Baiern ein, und sind mit Vorsicht zu genießen. Man sagt, sie seien gute Söldner. Ob sie Heiden oder Arianer sind… auf jeden Fall keine richtigen Christen. (Ungarn)

Karantanien: Ein slawisches Land in den Alpen, dessen Bevölkerung in enger Verbindung zu Bayern steht, aber seine eigenen Herrscher hat. Man hört, dass Siedler und Mönche angeworben werden sollen, um das Land nach den Einfällen der Awaren zu kolonisieren. Ob sie Christen sind ist nicht ganz klar.

Langobardien: Das reiche christliche Land hinter den Bergen. Man pflegt gute Beziehungen dorthin. Bischof Korbinian und sein Gefolge sind sehr gerne dort. Mit Bayern hat man im Vintschgau eine umkämpfte Grenze. Königin Guntrud der Langobarden ist aus Bayern. Der Papst ist da auch. (Italien)

Romanen: Menschen, die sich die „romische“ Kultur und Gebräuche behalten haben. Sind Christen. Leben meistens in den alten großen Städten (Regensburg, Mainz, Köln, Paris…)

Römisches Reich: Die griechisch sprechenden Bewohner des oströmischen Reichs. Ein reiches, zivilisiertes Land voller heiliger Menschen. Angeblich gibt es dort eine Stadt, die ganz aus Stein erbaut ist, und Mauern „so dick wie 20 Männer“ hat, in der 100mal 100mal 10 Menschen wohnen, das gewaltige Byzanz.

Standesgesellschaft:

Jeder Mensch gehört in seinen Stand, jedoch ist es zu dieser Zeit noch relativ leicht möglich, sich vom einen Stand in den anderen nach oben zu arbeiten oder degradieren. Es gibt:

Herrschende: Grafen, Gutsherren, Könige, Adlige, Reiter, Barone. Ihre Macht basiert auf Verbindungen, Akzeptanz und Kompetenz, und nicht allein auf „Gottes Gnade“. Ihren Reichtum schöpfen sie meist aus ihren Gutshöfen. Burgen sind kaum zu finden.

Geweihte/Gelehrte/Stadtbevölkerung: Träger von alten Bräuchen, Sprachen und Wissen. Überreste der römischen Kultur. Sie sind sehr selten.

Geweihte: Bewohner von Klöstern, Priester, heilige Jungfrauen, Nonnen und Wandermönche. Sie sind das Rückgrat der Kirchen vor Ort. Für die Meisten wäre es eine Ehre in diese „Kaste“ einzutreten.

Landbevölkerung: Bauern, Handwerker, Tagelöhner, Fischer… Sie bilden 80% der Bevölkerung

Sklaven: Sklaverei ist üblich, wenn auch nicht annähernd so verbreitet wie unter den Römern. Sklaven gelten als billige Arbeitskraft und Handelsware.

Was gibt es nicht?

  • die meisten heutigen Länder und Grenzen.
  • Das Mönchtum ist noch kaum in Orden unterteilt, die meisten folgen entweder der „benediktinischen“, der „augustinischen“ oder anderen „östlichen“ Mönchsregeln.
  • Der Großteil der heute bekannten Orte existieren noch nicht. Es gibt einige Dörfer und Burgen, konkret in der Gegend existieren die Burgen Freising und Moosburg, Einsiedeleien wie „Eching“ „Ismanning“ „Föhring“ „Atting“ „Garichoing“ und weitere, sowie das Dorf Dachau am Übergang der Amper. Die Orte sind durch Pfade verbunden, die Flüsse werden stärker als Verkehrswege genutzt al heute. Städte sind: Regensburg, Augsburg, Passau, Salzburg, Innsbruck. Alles andere (Wien, Nürnberg, München, das ist „ein Sumpf zwischen Kysing und Ismannoing“) fehlt. „die Welt ist wüst und leer“
  • Bayern wie wir es heute kennen: Bier, Weißwurscht, Leberkäs, Lederhosen… Man trinkt Wein und Met, und isst, was es gibt.  Kartoffeln, Mais, Paprika, Ananas, Kakao, Kaffee usw. sind natürlich vollkommen unbekannt.
  • Unbekannt sind überdies so typisch mittelalterliche Dinge wie: Ungarn, Wikinger, Kreuzzüge, Rittertum (man spricht von „Panzerreitern“), Turniere, Schießpulver. Das kommt alles später. „dies sind dunkle Zeiten“
  • Konfessionen im heutigen Sinne: Katholische Kirche und „Orthodoxe Kirchen“ sind noch Teil einer einzigen Kirche. Der Papst ist nur eines von fünf Oberhäuptern, neben dem Patriarchen von Konstantinopel derjenige mit der meisten Machtfülle. Aber wer weiß das schon…

Für die Menschen sind Wanderprediger und der Bischof „die Kirche“. Das Christentum ist DER Träger von Wissen, Kultur, Geschichtsbewusstsein, Glaube, Rechtsprechung, Umgang mit Krankheiten… in der Region und durchdringt das Leben der Menschen entsprechend. Als einzig bedeutsame „Gegen-Religion“ existieren bei manchen Germanenstämme noch der „Arianismus“, eine Form von Christentum, die vor allem die menschliche Natur Christi betont.